Donnerstag, 5. November 2009

Besuch bei der Drachenfamilie


Es war einmal...
Nach zwei Tagen in Hanoi, dem aufsteigenden Drachen, packen wir unsere sieben Sachen und fahren nach Ha Long - zur beruehmten Bucht mit ihren 2000 fantastisch geformten, steil aus dem Wasser ragenden Inseln und Inselchen. Die Legende berichtet, dass sich hier eine Drachenfamilie niedergelassen hat (Ha Long bedeutet absteigender Drache): Kurz nach Besiedlung des Landes durch die Vietnamesen kamen Invasoren von Norden. Der Himmel schickte den Bedraengten eine Drachenmutter und ihre Kinder zur Hilfe. Auf die Angreiffer herabstossend, spuckten die Drachen einen Regen von Edelsteinen und Perlen aus, die sich in Tausende von Inseln verwandelten und die Schiffe der Invasoren einsperrten. Nach dem Sieg verliebten sich die Drachen in die von ihnen geschaffene Bucht und kehrten nicht mehr in den Himmel zurueck, sondern bauten hier ihr Nest.




Auch wir haben uns wie einst die Drachen ein schoenes "Nest" ausgesucht: Wir naechtigen in der




Dschunke "Ginger" und tauchen mit ihr in die mysthische Maerchenlandschaft ein. Wir gleiten majestetisch und sanft durch die "ausgespuckten Edelsteine" und lassen uns dabei verwoehnen. Unglaublich. Marmorbadezimmer, ein Bett aus edlem Mahagoniholz und mit seidenbestickter Bettwaesche sowie hervorragendes Essen. Es ist wirklich wie im Maerchen: das Candlelight Dinner bei romantischer Vollmondnacht ist nur eines der Highlights von Stefan und "seiner Prinzessin" auf der "Ginger".









Ein freundliches "tam biet" (Auf Wiedersehen), ein scheues Laecheln und das Maerchen hat ein Ende. Wir gehen zurueck in den Rachen des "aufsteigenden Drachens" - auch das hat seinen Reiz. Nach zwei Tagen Idylle in der Ha Long Bucht fehlen uns die hupenden Mopeds fast ein wenig.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch gluecklich und zufrieden.

Und das tun wir. Und wie. Wir fuehlen uns in Vietnam sehr wohl und schon fast zuhause. Karin meint die Hunderten von Strassen und Winkeln in der Alstadt bereits bestens zu kennen (was sich jedoch bei der Suche nach einem bestimmten Cafe als Irrtum herausstellte) und Stefan hat sich bei einem "domestic barber" rasieren lassen. Dabei hat er den "barber" mit seinem fuer Asiaten ungewohnt starken Bartwuchs auf eine harte Geduldsprobe gestellt und ihm gleichzeitig fuenf Rassierklingen zunichte gemacht. "Das gab es hier noch nie" - in der Stadt, in der alles gibt. Tausendfach.





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