Mittwoch, 4. November 2009

Good Morning Vietnam


Wir erwachen in Ha Noi, der Hauptstadt von Vietnam. Nach einem langen Schlaf in einem kleinen, huebschen Hotel in der City. Das Zimmer ist modern eingerichtet und verfuegt ueber jeglichen erdenklichen "Luxus": von Ohrstaebchen, ueber Badehaube bis hin zu einem weissen Bademantel inklusive Finkli. Doch kein Fenster. Wir sind in einem fuer Vietnam typischen Roehrenbau einquartiert. Die ca. 3 Meter breiten und ca. 50 Meter tiefen Gebaeude bohren sich von der Fassade an der Strasse wie ein Rohr in das Dickicht von Hinterhoefen hinein. Somit ist das Tageslicht auf die Zimmer gegen die Hauptstrasse hin beschraenkt. Doch wir stellen schnell fest: dies hat auch seine Vorteile. Auch der Laerm haelt sich so vom hinteren Bereich des Roehrenhauses fern.

Mopeds hupen um die Wette ...

Dies aendert sich jedoch schnell. Ein erster Schritt aus dem Hotel und wir sind inmitten des "aufsteigenden Drachens". "Than Long", wie die Stadt am Roten Fluss urspruenglich hiess, beschreibt das hochkommende Gefuehl treffend. Der vietnamesische Wirtschaftsboom ist hier allgegenwaertig. Taeglich draengeln sich mehr Mopeds in den engen Altstadtgassen und auf den baumgesaeumten Boulevards, die von den franzoesischen Kolonialherren angelegt wurden, gleiten mehr und mehr Luxuskarossen dahin und tausende von Shopbesitzern und Strassenhaendlern bieten ihre Waren an. Reissverschluesse in allen erdenklichen Farben haengen von den Decken, tausende von rosaroten und himmelblauen Teddybaeren lachen uns an und der Duft von Nudelsuppe macht das Flanieren durch die Gassen zu einem Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Augen, Ohren und Nase.

Doch obwohl sich in diesem Ballungszentrum mehrere Millionen Menschen zusammen draengen, wirkt das Zentrum von Ha Noi uebersichtlich und laesst durchaus seinen Charme spielen: Ob im Gewusel der Altstadtgassen oder am friedlichen Ufer des Hoan Kiem-Sees, wo sich Duzende von frischvermaehlten Hochzeitspaaren taeglich kuessend von einem Kamerateam verewigen lassen - Ruhe und Bewegung, Chaos und Kontrolle, modernes Lifestyle und seit Generationen ueberlieferte Traditionen ergaenzen sich. Und diese Gegensaetze sind ein Magnet und ziehen auch uns in den Bann. Wir sind mitten drin: im pulsierenden Koerper des aufsteigenden Drachens.

1 Kommentar:

  1. Ihr lieben Reisenden und ganz besonders: Liebe Karin, geniesst die Zeit - leider konnten wir uns nicht mehr verabschieden. Geniesst das Land des aufsteigenden Drachens. Ich freue mich auf Eure weitere Berichte - den es sind nur noch 8 Wochen; dann werden auch wir die erste Nacht in Hanoi übernachten. Ich freue mich..
    liebe Grüsse
    Boris

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