Montag, 16. November 2009

(Shopping)Paradies


Nach vier Tagen frische Bergluft schnuppern verlassen wir den Norden wieder und fahren mit dem Nachtexpress zurueck in den hektischen Alltag von Hanoi. Die Rueckkehr faellt uns nicht einfach und uns scheint es, als sei die Hauptstadt waehrend unserer Abwesenheit um rund 1000 Mopets "reicher" geworden.

Nach langem Warten in einer gekuehlten, vom Laerm etwas gedaemmten Hotellobby, machen wir uns auf Richtung Sueden. Hoi An ist unser naechstes Reiseziel. In den Reisefuehrern als Einkaufsparadies angepriesen ist das alte Staedtchen am Chinesichen Meer gelegen und Zeuge davon, dass sich hier die Franzosen vor Jahren nieder gelassen hatten. Nebst den Bauten aus der frazoesischen Besetzungszeit sind hier die Strassen nach franzoesischen Adligen benannt und kann man nach wie vor Croissants und Pariserbrot kaufen.

Unser Strandbungalow liegt direkt am palmengesaeumten 40 km langen Sandstrand und laedt uns zu einem romantischen Abendspaziergang ein. Traumhaft schoen ist es hier. Paradiesisch. Wir bleiben vier Tage und goennen uns etwas Strandurlaubfeeling. Am Abend geht es ab in die City. Es soll hier viele gute Restaurants, seidige Einkaufslaeden mit allen erdenklichen Waren geben. Doch wer will schon was kaufen? Neeee, wir haben ja keinen Platz in unseren kleinen Rucksaecken. Wir sind ja Tramper und die sind gegen solche touristische Aktivitaeten geimpft. Zu schwer ist die Busse und Last, wenn man sich dieser kommerziellen Versuchung hingibt... Doch es wird schwierig. Seidenbahnen und wunderschoene Kleidchen verdrehen den Kopf von Karin und sie wird schwach, als sie von diesen wunderschoenen Stoffen umhuellt und von den verkaufsgewandten Verkaeferinnen mit schoenen Worten umgarnt wird. Stefan hat ne rettende Idee: Da waren doch zwei nette Oesterreicher in unserem Hotel! Und die beiden reisten mit einem Megakoffer an... Oesterreich und die Schweiz sind doch Nachbarlaender?! Und Nachbarn helfen sich bekanntlich. Nachbarhilfe! Gesagt, getan.
Karin gibt einen Naehauftrag fuer den naechsten Tag und laesst sich von einer emsigen Naeherin drei Roben anfertigen. Und der Plan geht auf: die drei Kleidchen, ein dicker Windstopper, der hier wohl nicht gebraucht wird, sowie ein schweres dickes Buch wird feinsaeuberlich verpackt und via Oesterreich in die Schweiz importiert.

Nebenbei: Es ist unglaublich was die Vietnamesen alles moeglich machen und herstellen. Nike Turnschuhe in allen erdenklichen Mustern, Materialen und Farben innerhalb vier Stunden, massgefertigte Seidenroben mit Handstickerein innert 24 Stunden - die Kundenwuensche erfuellen, rasch und zuverlaessig - das ist hier das Motto. Wir koennten diesbezueglich viel von den arbeitsamen und geschaeftstuechtigen Vietnamesen lernen: "What do you wish? I make!"

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